Wie baut man ein Iglu?

Exakter Zuschnitt vor dem Setzen des Blockes.

In sechs Schritten wird Ihnen gezeigt, wie man ein Iglu baut. Grundsätzlich wird ein Iglu immer von innen nach aussen hin gebaut. Das heisst, eine Person steht im Zentrum des Iglus und setzt von dort die einzelnen Schneeblöcke.

Die Personen ausserhalb des Iglus geben die Blöcke und helfen beim justieren und bei den Korrekturschnitten.

In 7 Schritten zeigen wir, wie das Iglu entsteht.

1. Standortwahl

Eine gute Standortwahl ist entscheidend.

Es ist sehr entscheidend, wo man sein Iglu baut. Ich suche öfters über eine Stunde nach dem richtigen Ort. Finde ich den richtigen Ort, steht mein Iglu in 3, statt 6 Stunden. 

Das Iglu steht unmittelbar dort, wo man die Blöcke sägt. Müssen die Blöcke 10 Meter zum Iglu getragen werden, sind das bei 50 Blöcken einen halben Kilometer unnötiger Weg, den man mit 20-30 Kilo zurück legt. 

Tiefer, kompakter Schnee, ohne Trennschichten ist gut. Es ist Schnee, welcher vom Wind getragen und gepresst wurde. Solche Stellen gibt es praktisch immer. Schnee mit den Schneeschuhen zu pressen ist so gut wie nie nötig. 

Ob der Schnee genug tief, kompakt und ohne Trennschichten (Eisschicht zwischen zwei Schneeschichten) ist, findet man mit der Schneesonde heraus. Der Schnee kann unheimlich schnell ändern. Während er an einem Ort perfekt ist, kann er einen Meter weiter bereits unbrauchbar sein, weil er eine Eis- oder Pulverschicht hat. 

Nochmals: Es lohnt sich den Iglubauplatz sorgfältig auszusuchen.

2. Iglu-Radius

Der Radius des Iglus steht fest.

Nachdem man einen geeigneten Standort gefunden hat markiert man einen Kreis.

Am besten nimmt man unseren multifunktionalen Säge-Schutz und steckt ihn im Iglu Zentrum als Schnee-Hering in den Boden. Anschliessend befestigt man unsere Iglu -Schnur daran. Der Radius des Iglus markiert man mit einem Knopf in der Schnur.

Das Schnur Ende mit dem Knopf wird um die Schneesäge gewickelt. Der Knopf findet zwischen den Schneesägezacken halt und verrutscht nicht mehr. Um das Zentrum herum gehend, ritzt man mit der Säge einen Kreis in den Boden.

Achtung: der Radius muss exakt gewählt werden. 5cm mehr Radius bedeutet etwa eine Stunde mehr Arbeit. Am besten misst man den Radius, indem sich die zukünftigen Iglu-Bewohner auf den Boden legen. So findet man den kleinstmöglichen Radius heraus, mit dem noch alle gestreckt liegen können. 

3. Schneeblöcke

Es braucht rund 50 Schneeblöcke für ein mittelgrosses Iglu.

Anschliessend sägt man Schneeböcke und stellt diese im Kreis auf. Die Mitte des Schneeblockes berührt dabei den vorhin gezeichneten Kreis.

Die Schneeblöcke dürfen unter keinen Umständen wackeln. Damit sie gut halten, dürfen sie nur an drei Punkten aufliegen. (Mehr zur Drei-Punkte-Auflage erfahren Sie hier.)

Legt man die Radius-Schnur mitten über einen Schneeblock, so soll der Knopf in der Schnur exakt auf der inneren Kante liegen. Das heisst, die Schneeblöcke müssen sich etwas nach innen neigen, damit es eine schöne Iglu-Halbkugel und keinen Kühlturm gibt.

Achtung: Diese erste Reihe muss weitere 30 bis 60 Schneeblöcke tragen. Daher ist man gut beraten, diese solide anzulegen. Ist man erst einmal an der dritten Reihe, möchte man nicht aufgrund eines schlecht gesetzten Blockes aus der ersten Reihe nochmals beginnen müssen.

4. Spirale

Das Iglu wächst spiralförmig in die Höhe.

Anschliessend sägt man eine Spirale in die erste Schneeblockreihe. Dabei darf kein Schneeblock wackeln. Läst sich ein gesetzter Schneeblock, muss dieser neu gesetzt werden. In den meisten Füllen wechselt man ihn gleich aus.

Der Schnitt darf nicht waagrecht sein, sondern man zielt mit dem Hinterteil der Säge exakt auf den Mittelpunkt des Iglus, dort wo der Skistock im Boden steckt.

Achtung: Nachdem man die Spirale gesägt hat, darf man die Oberfläche (Sägeschnittstelle) nicht mit dem Handschuh abwischen. Dadurch verdichtet sich die Oberfäche, "Kugellager" entsteht und der nächste Block hält nicht. Auch muss die Spirale immer ansteigen. Ist das Gegenteil der Fall, halten die Böcke nicht.

5. Reihe um Reihe

Ein statisches Wunder...

Spiralförmig wächst das Iglu Reihe um Reihe. Mit der Schnur überprüft man den Radius. Der Knopf in der Schnur soll jeweils auf der Innenkante der Blockmitte liegen.

Das Iglu ist nun bereits soweit fortgeschritten, dass die Person, welche im Iglu steht, erst wieder aus dem Iglu kann, nachdem der Eingang gegraben wurde. Je nach dem sind das mehrere Stunden. Tee, Essen und warme Kleider helfen in dieser Situation.

Achtung: Man muss sich sehr vorsichtig bewegen, damit man nicht neben oder hinter sich einen bereits gesetzten Block herunterschlägt. Solange es geht hievt man die Blöcke von aussen her hoch und gibt sie der Person, welche im Iglu steht. Vorsicht! Die gesetzten Blöcke dürfen nicht berährt werden, Einsturzgefahr!

6. Schlussblock

Der letzte Block wird gesetzt.

Der letzte Block ist, trotz Schneedusche, der Schönste. Von innen hebt man einen geeigneten Block quer durch die Lucke aus dem Iglu heraus und setzt ihn sorgfältig auf das Loch. Mit der Säge sägt man solange, bis er perfekt Sitz.

Zum Schluss schlägt mit der Schneeschaufel von aussen her ganz vorsichtig auf diesen letzten Block, damit er sich richtig verkeilt.

Mit kleinen Schneekeilen verputzt man nun die Fugen des Iglus.

Achtung: Es darf nirgends ein Spalt oder ein Löchlein geben. Ansonsten herrscht Durchzug im Iglu und die Temperatur sinkt um 5 bis 25 Grad. Wichtig ist auch, dass man zum verputzen kompakte Schneekeile nimmt und nicht mit den Handschuhen loser Schnee in die Fugen stopft. Der lose Schnee vermag von der Atemluft geschmolzen werden. Damit entstehen über Nacht offene Ritzen und damit Durchzug und Kälte.

7. Eingang

Der Iglu Ausgang.

Am Schluss wird der Eingang gegraben. Die höchste Stelle des Eingangs muss tiefer liegen, als der Boden des Iglus. Ist dies nicht der Fall entweicht ungehindert Wärme aus dem Iglu, rep. es strömt Kälte von draussen ins Iglu.